Streuwiesen – Oasen der Artenvielfalt
Streuwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen überhaupt. Entstanden sind sie durch historische Nutzung – das Mahdgut von Streuwiesen wurde nicht als Viehfutter verwendet, sondern für die Einstreu von Ställen. Für den Ackerbau waren die Standorte meist zu nass. Gemäht wurden sie nur einmal jährlich, im Herbst.
Die meisten ehemaligen Streuwiesen existieren heute nicht mehr. Sie wurden trockengelegt und dann bebaut oder in intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen umgewandelt. So wurden sie zu Äckern oder Futterwiesen, die gedüngt und häufiger geschnitten wurden.
Im Landkreis Fürstenfeldbruck sind Streuwiesen vor allem im Ampermoos und den daran anschließenden Amperauen erhalten. Als Oasen der Artenvielfalt und Lebensraum seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sind sie von herausragender ökologischer Bedeutung. Streuwiesen stehen unter Naturschutz. Es liegt in unserer Verantwortung, sie für zukünftige Generationen zu erhalten.
Impressionen von der Schönheit und Vielfalt dieser Kulturlandschaften zeigen folgende Bilder
Streuwiesen müssen gepflegt, das heißt fachgerecht einmal im Jahr gemäht werden. Sonst verbuschen und verfilzen sie und sind damit als Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten verloren. Auch Neophyten* müssen in Schach gehalten werden, um die typischen Streuwiesenarten nicht zu gefährden.
Wiederaufnahme der Herbstmahd
Die jährliche Herbstmahd der wertvollen und sensiblen Feuchtflächen im Ampertal und Ampermoos ist ein zentrales Anliegen des LPV Fürstenfeldbruck und wird in Zusammenarbeit mit örtlichen Landwirten durchgeführt. Das Mahdgut wird größtenteils auch heute wieder als Einstreu verwendet. Die Schnittzeitpunkte auf den verschiedenen Teilflächen variieren jährlich. Es wird darauf geachtet, dass auf den Wiesen etwa zehn bis 25 Prozent Altgrasstreifen stehen bleiben. Sie dienen als Rückzugsraum für Insekten und Aussamungsstätte für spätblühende Pflanzenarten. Zudem wird die differenzierte Streuwiesenmahd auf die seltenen Wiesenbrüter** in dem Gebiet abgestimmt. Wo nötig, werden Entbuschungen*** und strukturfördernde Maßnahmen durchgeführt.
Der LPV Fürstenfeldbruck beantragt hierfür als Projektträger öffentliche Fördermittel über das bayerische Landschaftspflegeprogramm und betreut die Maßnahmen fachlich und organisatorisch.
Auch außerhalb des Ampermooses und Ampertals werden kleinflächige, sehr wertvolle Restflächen an Streuwiesen vom LPV betreut. Diese liegen am Starzelbach in Eichenau, im Naturdenkmal Neubruch in Mammendorf und beim Naturdenkmal Widdumfilze in Türkenfeld.
Videos mit Christian Niederbichler (GB Ammersee) über die Mehl-Primel, eine seltene Streuwiesenart.
Mehr Informationen unter der Rubrik „Wiesenbrüter profitieren von der Streumahd“