Fürstenfeldbrucks Naturschätze in Gefahr
Banger Blick auf die Haushaltsberatungen des Freistaats
Die drastische Kürzung von staatlichen Fördermitteln für Natur- und Landschaftsschutz im Jahr 2025 war ein Schock für die Verbände, die in diesem Bereich tätig sind. Die Einschnitte bedeuteten auch für den Landschaftspflegeverband (LPV) Fürstenfeldbruck, dass wertvolle Flächen und Schutzgebiete wie das Naturschutzgebiet Ampermoos und das FFH-Gebiet Ampertal nicht im erforderlichen Umfang gepflegt werden konnten. Zur Verfügung standen nicht einmal 20 Prozent der finanziellen Mittel, die in den Vorjahren geflossen waren.
Nun blickt der LPV mit Sorge auf den Doppelhaushalt 2026/27, den Landtag und Staatsregierung im Herbst aufstellen werden. Hier wird die finanzielle Grundlage dafür gelegt, dass die bayerischen Naturschätze weiterhin erhalten werden können. Damit der Schutz der wertvollen Flächen und der dort lebenden seltenen Tier- und Pflanzenarten weiterhin im notwendigen Umfang gewährleistet ist, muss die Förderung für 2026/27 aufgestockt werden. Für 2024 und 2025 standen bayernweit 60 Millionen Euro zur Verfügung – deutlich zu wenig, wie sich herausgestellt hat.
Vier große Verbände – der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL), die bayerischen Naturparke, der Bund Naturschutz (BN) sowie der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) – haben einen gemeinsamen Appell an die Staatsregierung gerichtet. Sie pochen darauf, dass die bayerischen Naturschutzziele nicht aufgegeben werden. Diese seien durch das Artenschutz-Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ und europäische Naturschutzvorgaben verbindlich festgelegt. Dieser Forderung kann sich der LPV Fürstenfeldbruck nur anschließen.
Ampervogel – Kinder entdecken mit dem Gebietsbetreuer die Amper
Die Begeisterung ist groß als die ersten kleinen Fischchen und Bachflohkrebse in den Keschern der Kinder landen. 14 Kinder, die sich für das Ferienprogramm der Gemeinde Egenhofen angemeldet haben, stehen knietief in der Amper und fangen mit großer Begeisterung die kleinen Wassertiere ein um sie behutsam in einen Behälter umzufüllen und bestimmen zu können. Dabei hilft ihnen Wolfgang Kuhn, der Gebietsbetreuer im Ampertal. Er ist bei den Landschaftspflegeverbänden Fürstenfeldbruck und Dachau angestellt und seine Tätigkeit wird vom Bayrischen Naturschutzfonds und dem Bezirk Oberbayern finanziell gefördert.
Zu seinen Aufgaben zählen auch solche umweltpädagogischen Aktionen an der Amper.
Unter dem Motto ‚‘Natur aus dem Rucksack‘‘ hatte Wolfgang Kuhn allerlei Interessantes dabei, um den Kindern die Tiere des Ampertals näher zu bringen.
Gleich am Anfang kam aus der Kindergruppe die Frage an den Gebietsbetreuer nach dem Ampervogel und wie der wohl aussieht. Schwierig antwortet Wolfgang Kuhn da es viele Vogelarten an der Amper auf die die Bezeichnung zutreffen könnte, die aber andere Namen tragen. Die Gruppe einigte sich dann auf den Eisvogel da er ihrer Meinung am besten zu dem Namen Ampervogel passt.
Als nächstes staunten die Kinder nicht schlecht als der Gebietsbetreuer ein Fell von einem ausgewachsenen Biber auf den Boden legte und die Kinder erfuhren, dass dieser wahrscheinlich 35 Kilogramm gewogen hat – das ist ja so viel wie ich wiege merkte ein Junge aus der Gruppe überrascht an. Und auf die Frage wieviel Haare ein Biber auf der Fläche eines Quadratzentimeters, also ungefähr auf der Fläche eines Würfels hat, waren alle Schätzungen weit daneben – dass es bis zu 20.000 Haare sein können, hat keiner auf Anhieb erraten.
Bevor es zum Erkunden der Wasserwelt ging, mussten die Kinder noch markante Federn vom Eichelhäher, der Stockente und dem Buntspecht erkennen, was sie dann auch super hinbrachten.
Das Highlight war aber das Fangen von Wasserinsekten und kleinen Fischen mit Keschern. Bei strahlendem Sonnenschein konnten sich die Kinder an einen Nebenlauf der Amper austoben. Mit Begeisterung wurden Bachflohkrebse, Mückenlarven und Wasserschnecken sowie kleine Fische gefangen und bestimmt.
Zum Schluss wurden alle gefangenen Lebewesen wieder in die Amper zurückgesetzt und es folgte der Rückmarsch zu den Eltern.
Fisch- & Naturlehrpfad im Emmeringer Hölzl eröffnet!
Ab sofort kann man mit Hilfe von 10 Lehrpfadtafeln im Emmeringer Hölzl die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt entlang der Amper entdecken. Auf 1,8 Kilometern informieren die interaktive Tafeln über seltene Arten, ökologische Zusammenhänge und geben Beobachtungstipps – spannend und humorvoll aufbereitet. Hinter dem Projekt stehen der Landschaftspflegeverband Fürstenfeldbruck, der Verein D’Wörthseefischer, die Gemeinde Emmering, das Wasserwirtschaftsamt sowie die Untere Naturschutzbehörde.
Dabei übernahm der LPV federführend die Konzeption, die Koordination und Umsetzung. Emmerings Bürgermeister Stefan Floerecke sprach von einem besonderen Tag für die Gemeinde und lobte den Lehrpfad als in vielerlei Hinsicht einzigartiges Projekt. Und auch Dominik Köhnlein vom Fischereiverein ist begeistert, wie aus der Idee des Vereins Wirklichkeit geworden ist. Auch wenn es fast 2 Jahre gedauert hat und erheblich aufwändiger als als zunächst gedacht. „Wir wollten etwas zurückgeben für das Privileg, da diesem wunderschönen Fleckchen fischen zu dürfen“.
Jahresmitgliederversammlung 2025
Am Donnerstag, den 17.Juli 2025 fand unsere Jahresmitgliederversammlung 2025 statt. In einem Rückblick wurde über das vergangene Jahr und Aktuelles aus dem Landschaftspflegeverband berichtet. Vor allem über die großen Herausforderungen in diesem Jahr, aufgrund der knappen Fördermittel. Durch die enge Zusammenarbeit mit Landwirten und weiteren Partnern konnten jedoch gravierende Einschnitte für unseren Landkreis abgewendet werden. Wie es weitergehen soll für all die wertvollen Flächen im Landkreis ist jedoch noch unklar, da vieles von dem Doppelhaushalt der Bayerischen Regierung abhängt.
Im Rahmen der Versammlung stellte sich auch unser neuer Gebietsbetreuer Dr. Wolfgang Kuhn vor. Zudem verabschiedeten wir ein langjähriges Vorstandsmitglied, das aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat – Alfred, wir danken dir herzlich für dein Engagement. Neu in den Vorstand wurde Andreas Wagner gewählt.
Unser 1. Vorsitzender Emanuel Staffler bedankt sich bei alle Mitglieder für das zahlreiche Erscheinen und die Wertschätzung unserer Arbeit.
Dürfen wir vorstellen?! Der neue Gebietsbetreuer
Dr. Wolfgang Kuhn ist der neue Gebietsbetreuer im Natura 2000-Gebiet Ampertal
Dr. Wolfgang Kuhn übernimmt die Gebietsbetreuung Ampertal ab sofort und ist nun im Rahmen seiner neuen Tätigkeit für die Öffentlichkeitsarbeit, die Besucherlenkung, die Umweltbildung und das Monitoring im Natura 2000-Gebiet Ampertal zwischen Grafrath und Haimhausen. Herr Kuhn hat Forstwissenschaften studiert und über die Kreuz- und Wechselkröte promoviert. Er wohnt in der Gemeinde Maisach und kennt die Amper aus seiner ehrenamtlichen Naturschutzwachttätigkeit schon seit vielen Jahren. Dass er sich für dieses Flusstal nun auch beruflich einsetzen darf, ist ihm eine große Freude und Herzensangelegenheit.
Hallo, hier sind wir!
Der Landschaftspflegeverband ist umgezogen
Unsere Geschäftsstelle befindet sich ab sofort im Landratsamt Fürstenfeldbruck (Münchner Str. 32). Für uns ist das ein wichtiger Schritt: Wir haben nun nicht nur mehr Platz, sondern sitzen mit wichtigen Fachstellen wie der Unteren Naturschutzbehörde in einem Gebäude. Das erleichtert unsere Arbeit im Naturschutz und in der Landschaftspflege erheblich.
Als gemeinnütziger Verein setzen wir uns für den Erhalt wertvoller Flächen im Landkreis ein – darunter das Ampermoos, artenreiche Streuwiesen und viele weitere Biotope. Wir planen und koordinieren Pflegemaßnahmen, beantragen Fördergelder und setzen Projekte gemeinsam mit Landwirten und Naturschutzpartnern um. Auch bei der Pflege und Entwicklung von Ausgleichsflächen sind wir für Kommunen und andere Akteure aktiv.
Neuwahlen beim Landschaftspflegeverband e.V.
Emanuel Staffler ist neuer Vorsitzender des LPV Fürstenfeldbruck
Vergangene Woche fand die Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbands Fürstenfeldbruck e.V. (LPV) statt. Der gemeinnützige Verein setzt sich für den Erhalt und die Optimierung der heimischen Pflanzen- und Tiervielfalt sowie ihren Lebensräumen ein. Insbesondere stehen die Amper sowie die angrenzenden Biotope im Ampertal und das Ampermoos im Mittelpunkt. Dabei wird eng mit den Kommunen, Behörden, privaten Grundstückseigentümern und örtlichen Naturschutzverbänden zusammengearbeitet. Petra Kotschi, Geschäftsführerin des LPV, zeigte auf, dass sich auch im Jahr 2023 das Auftragsvolumen im Vergleich zu den Vorjahren gesteigert hat. Während der LPV im Jahr 2022 19 Förderanträge gestellt und 268 ha gepflegt hat, wurden im letzten Jahr 23 Anträge eingereicht und über 311 ha gepflegt. So wurde beispielsweise Gelegeschutz für den Großen Brachvogel im Ampermoos betrieben. Mit zehn Brutpaaren ist es ein bedeutendes und beständiges Brutgebiet. Daher werden die Gelege mit einem Elektrozaun vor Prädatoren wie den Fuchs geschützt.
Ebenso betreut der LPV Ausgleichs- und Ökokontoflächen und führt Artenhilfsmaßnahmen für gefährdete Libellenarten im FFH- und Naturschutzgebiet Haspelmoor durch. Des Weiteren ist der Verein gemeinsam mit dem LPV Dachau Träger des Projekts Gebietsbetreuung Ampertal. Hier fanden 2023 zahlreiche Führungen statt, die auch in diesem Jahr weitergeführt werden. Zudem wird derzeit gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren ein Lehrpfad im Emmeringer Hölzl umgesetzt. Ebenso wurden 28 ha Ausgleichs- und kommunale Ökoflächen betreut. Die Steigerung des Maßnahmenvolumens war vor allem möglich, da in den letzten drei Jahren die Landkreis-Zuschüsse erhöht wurden.
Viele bekannte Gesichter
Dieses Jahr wurde auf der Mitgliederversammlung nicht nur über die Tätigkeiten des LPVs berichtet. Zudem fand die Neuwahl des Vorstands statt. Der gemeinnützige Verein ist ein freiwilliger Zusammen-schluss aus Vertretern von Kommunalpolitik, Landwirtschaft und Naturschutzverbänden. Dabei wirken alle drei Interessengruppen gleichberechtigt. Im Vorstand sind sie deshalb jeweils gleich vertreten.
Nach zwei Amtszeiten lies sich der erste Vorsitzende Pius Keller nicht mehr für eine Wiederwahl aufstellen.
Die Geschäftsführerin bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und wünscht ihm alles Gute.
Emanuel Staffler, 1. Bürgermeister der Gemeinde Türkenfeld
und Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion, wurde einstimmig als neuer Vorsitzender gewählt.
„Ich freue mich, hier Verantwortung übernehmen zu dürfen. Der Landschaftspflegeverband leistet großartige Arbeit im Landkreis. Eine behutsame Weiterentwicklung des Verbandes und eine Ausdehnung der Aktivitäten in der Region sollten unsere gemeinsamen Ziele sein.“, so Staffler.
Geschäftsführerin Kotschi fügt hinzu, dass sie und das gesamte Team des Landschaftspflegeverband Fürstenfeldbruck sich freuen, dass Herr Staffler das Amt übernommen hat.
Gleichberechtigt, als stellvertretende Vorsitzende, wurden Hans Seidl (Landwirt und 1. Bürgermeister Maisach) sowie Eugenie Scherb (1. Vorsitzende Bund Naturschutz e.V.) in ihren Ämtern bestätigt.
Martina Drechsler (stellvertretende Landrätin und Kreisrätin) ist weiterhin als Besitzerin vertreten.
Auch Alfred Wagner (Bayer. Bauernverband), Siegfried Schneller (Gemeinderat Türkenfeld), Gerhard von Hößlin (BJV Kreisgruppe FFB) und Dr. Harald Rösch (Landesbund für Vogel- und Naturschutz e.V.)
wurden als Beisitzer wiedergewählt. Neu dabei ist Thomas Brandmair, Geschäftsführer des Maschinenring Amperland e.V.. Paul Högenauer stand für die Wahl nicht mehr zur Verfügung. In ihrem Amt als Kassen-prüfer wurden Josef Heckl (1. Bürgermeister Mammendorf) und Franz Robeller (1. Bürgermeister Hattenhofen) bestätigt.